7 Dinge, die Sie wirklich über Kaninchenkot wissen müssen!
Wussten Sie, dass Kaninchen oft so tun, als seien sie gesund – auch wenn sie es in Wahrheit nicht sind? Zum Glück gibt es ein Zeichen, das sie nicht wirklich maskieren können. Erraten Sie, was es ist? Jep – es ist ihr Kot. Erfahren Sie alles über den Kot Ihres Kaninchens und wie Sie wirklich dazu beitragen können, dass es gesund und glücklich bleibt.
Kaninchen und ihre Angewohnheiten
Kaninchen müssen ihren eigenen Kot fressen, um gesund zu bleiben. Ja, Sie haben richtig gelesen. Beim ersten Mal, wenn die Nahrung den Verdauungstrakt durchwandert, werden nicht alle Nährstoffe absorbiert, daher müssen Kaninchen den Kot (den sog. Blinddarmkot) fressen, um ihn auf diese Weise ein zweites Mal durch den Darm zu schicken. Dadurch können die Nährstoffe extrahiert und im Körper verwendet werden.
Kot erkennen und alles darüber wissen…
Kaninchen haben zwei verschiedene Arten von Kot. Die erste Art von Kot wird Blinddarmkot (auch „Caecotroph“) genannt. Das ist der Kot, den Kaninchen fressen – meistens knabbern sie ihn direkt vom Boden und kauen ihn dann leicht, bevor sie ihn herunterschlucken. Klingt furchtbar, ist aber absolut notwendig und normal für Kaninchen.
Blinddarmkot sieht aus wie eine Reihe klebriger Kügelchen, die in einer traubenähnlichen Form aneinandergepresst sind – die gesamte Form ist deutlich größer als die normalen, kleinen Kot-Kügelchen, die man sonst so sieht. Oft ist der Blinddarmkot schwarz und glänzend. Die zweite Art von Kot sind die einzelnen, harten Kügelchen, die man i.d.R. im Käfig oder Auslauf sieht. Dieser Kot ist tendenziell eher hellbraun, kleiner und trockener als der Blinddarmkot.
Ausschau halten nach Kot
Als Kaninchenbesitzer müssen Sie lernen, auf den Kot zu achten, weil er Ihnen viel über die Gesundheit Ihres Kaninchens verrät. Dies ist wichtig, weil Kaninchen dazu neigen, jegliche Anzeichen einer Erkrankung bestmöglich zu verbergen. Dies ist ein Schutzakt, der sie in freier Wildnis davor bewahrt, zu einer leichten Beute zu werden.
Achten Sie unbedingt auch auf den Blinddarmkot, denn wenn Sie davon viel im Gehege Ihres Kaninchens herumliegen sehen, kann das ein Zeichen dafür sein, dass etwas nicht stimmt. Normalerweise werden Sie nicht viel oder gar keinen Blinddarmkot. Das liegt daran, dass die Kaninchen sich diesen direkt vom Hintern knabbern, wenn er ausgeschieden wird. Versuchen Sie das aber auf keinen Fall selbst zu Hause – das ist nur etwas für Kaninchen.
Sie sollten auch nach normalem Kot aus der zweiten Darmpassage Ausschau halten. Wenn Sie keinen normalen Einzelkot sehen oder dieser stark reduziert ist, kann dies ebenfalls ein Anzeichen für eine ernsthafte Erkrankung sein, bei der sich das Verdauungssystem des Kaninchens ins Stocken geraten ist – dies wird als Magenstau bezeichnet. Kontaktieren Sie umgehend Ihren Tierarzt, wenn Sie diesen Zustand vermuten.
Zuviel des Guten?
Wenn sehr viel Blinddarmkot im Kaninchenstall herumliegt, kann das ein Anzeichen dafür sein, dass die Kaninchen zu viele Leckerlis und „Kraftfutter“ fressen und nicht genug Heu. Heu liefert lange Rohfasern (auch Ballaststoffe genannt), welche für den Darm eines Kaninchens wichtig sind, damit dieser richtig funktioniert. Das übermäßige Vorhandensein von Blinddarmkot kann auch darauf hindeuten, dass Ihr Kaninchen sich nicht wohl fühlt und den Blinddarmkot nicht fressen will, also fragen Sie im Zweifelsfall immer Ihren Tierarzt. Wenn Ihr Kaninchen aber ansonsten gesund zu sein scheint, hilft es manchmal schon, einfach mehr Heu zu füttern und weniger Kraftfutter zu geben.
Wie Sie Ihrem Kaninchen dabei helfen, mehr „guten“ Kot auszuscheiden
Kaninchen brauchen eine Menge Heu, um sowohl den Blinddarm- als auch den normalen Kugel-Kot zu produzieren. Ein guter Anhaltspunkt ist es, das tägliche Heubündel etwa so groß zu machen, dass es dem Körpervolumen (nicht Gewicht!) es Tieres entspricht – so viel braucht es tatsächlich jeden Tag. Eine Handvoll frisches Blattgemüse täglich hilft ebenfalls, Ihr Kaninchen gesund zu halten – Brokkoli, Grünkohl, Spinat und frische Kräuter sind allesamt eine gute Wahl.
Den Hintern reinigen
Zu weicher oder klebriger Kot kann am Hintern Ihres Kaninchens haften bleiben, wodurch möglicherweise Fliegen angelockt werden. Aus den darin abgelegten Fliegeneiern können später Maden schlüpfen, die einen ernsten Zustand namens Fliegenbefall verursachen. Sobald Sie Maden an Ihrem Kaninchen entdecken, sollten Sie immer so schnell wie möglich einen Tierarzt aufsuchen. Wenn keine Maden zu sehen sind, die Stelle aber schmutzig ist, reinigen Sie sie vorsichtig mit warmem Wasser und trocknen Sie sie gut ab.
Klebrige Situation
Gibt es noch andere Gründe, aus denen sich Kot am Hintern Ihres Kaninchens verkleben oder verfilzen könnte? Neben der Fütterung von zu wenig Heu ist eine weitere häufige Ursache die Gabe von zuckerhaltigen Leckerli. Tatsächlich können einige handelsübliche Kaninchenfutter reichlich (versteckten) Zucker in Form von Melasse oder Sirup enthalten, welcher die Pellet-Komponenten zusammenhält. Die Wahl eines Futters wie Supreme Selective, das keinerlei Zuckerzusatz enthält und reich an Ballaststoffen ist, ist ein guter Schritt nach vorn. Stellen Sie die Fütterung langsam um, damit das Verdauungssystem Ihres Kaninchens die Möglichkeit hat, sich an das neue Futter zu gewöhnen.
Zuckerhaltige Snacks sollten vom Speiseplan gestrichen oder stark eingeschränkt werden. Haben Sie ein wachsames Auge auf jedes Futter, das die Kotproduktion Ihres Kaninchens zu stören scheint. Wenn Ihr Kaninchen nicht gerne Heu frisst, experimentieren Sie mit verschiedenen Sorten. Wahrscheinlich ist Ihr Kaninchen ein kleiner Heu-Gourmet und die verwendeten Gräser und die Frische des Heus können einen großen Unterschied bei der Akzeptanz durch die Tiere ausmachen. Heu in eine Pappröhre zu stopfen und darin etwas Knabberzeug zu verstecken, ist ebenfalls eine gute Möglichkeit, das Fressen von Heu attraktiver zu machen.