Zucker bekommt heutzutage viel negative Presse, vielleicht zu Recht, da er mit allen möglichen Gesundheitsproblemen beim Menschen in Verbindung gebracht wird. Aber was ist mit unseren kleinen Haustieren? Im Folgenden erfahren Sie alles, was Sie über die Ernährung von Kleintieren wissen müssen, und warum Sie im Handel auf „ohne Zuckerzusatz“ achten sollten.

Auf die Ausgewogenheit kommt es an!

Genau wie bei uns Menschen so ist eine ausgewogene Ernährung auch bei unseren Haustieren DER Schlüssel zur Gesundheit. Zu dieser Ausgewogenheit gehört sogar Zucker (als eine Art von Kohlenhydraten) zusammen mit Eiweiß, Fett, Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralstoffen. Kohlenhydrate sind eine wichtige Energiequelle, aber wenn sie im Übermaß gegessen werden, können sie sich negativ auf die Gesundheit auswirken.

Wildkaninchen sind ziemlich gut darin, ihre Ernährung zu regulieren, wobei ihnen die Natur kräftig unter die Arme greift! So zieht ein Wildkaninchen beispielsweise nährstoffreiche Blätter und neue Triebe älteren, verholzten Pflanzen vor. Diese saftigen Triebe haben zwar einen relativ hohen Zuckergehalt, sind aber nur zu bestimmten Zeiten des Jahres verfügbar. Was ist mit zuckerhaltigem Obst und Wurzelgemüse? Auch diese sind in den Lebensräumen von Wildkaninchen nicht weit verbreitet.

Der Lebensstil unserer geliebten Haustiere ist etwas anders, und wir müssen aufpassen, dass wir unsere vierbeinigen Familienmitglieder nicht zu sehr mit einer ganzjährigen Versorgung mit zuckerhaltigen Nahrungsmitteln verwöhnen.

Feeding Rabbit

Zu viel des Guten

Das Hauptrisiko einer zu zuckerhaltigen Ernährung unserer kleinen Haustiere besteht zweifelsohne in  der Gewichtszunahme und Fettleibigkeit der Tiere. Laut dem Adipositas-Bericht 2019 der Pet Food Manufacturers‘ Association sind 29 % der kleinen Säugetiere übergewichtig oder fettleibig, und dieses Übergewicht wirkt sich nachteilig auf die Gesundheit aus.

Top-Tipp: Wiegen Sie Ihr kleines Haustier regelmäßig, um seine Gesundheit im Auge zu behalten.

 

Gesundheitsrisiken, die im Zusammenhang mit Fettleibigkeit stehen

  • Arthritis
  • sog. „Fliegenschlag / Fliegenbefall“ (durch eingeschränkte Fähigkeit der Tiere zur Körperpflege)
  • Diabetes
  • wunde Füße oder Sprunggelenke
  • Hautkrankheiten
  • Herzkrankheit

Wussten Sie schon? Degus sind nicht in der Lage, Zucker zu verstoffwechseln und haben daher ein besonders hohes Diabetesrisiko!

Eine zuckerarme Ernährung ist auch die beste Voraussetzung für eine optimale Zahngesundheit.

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Kein Zuckerzusatz: das Wichtigste in Kürze

Was genau bedeutet denn nun „ohne Zuckerzusatz“? Viele Futtermittel für kleine Haustiere enthalten zusätzlichen Zucker. Dieser Zucker ist auf der Zutatenliste vielleicht nicht sofort ersichtlich, da er unter dem Deckmantel von Zusatzstoffen wie Melasse angeboten wird. Zugesetzter Zucker wie dieser ist sehr energiereich und begünstigt Fettleibigkeit.

Viel besser ist es, die für die Gesundheit notwendigen Kohlenhydrate auf eine Weise zuzuführen, die der natürlichen Ernährung unserer kleinen Haustiere ähnlicher ist. Kaninchen zum Beispiel haben sich so entwickelt, dass sie viele Stunden am Tag grasen und auf Futtersuche gehen, daher sollten sie den Großteil ihrer Energie aus qualitativ hochwertigem Heu oder Gras beziehen.

Eine kleine Portion Kaninchenfutter, entweder Pellets, Nuggets oder eine Mischung aus beidem, sollte unseren Kaninchen ebenfalls angeboten werden. Wenn dem Futter für kleine Heimtiere Zucker zugesetzt wird, dann in der Regel, um die Schmackhaftigkeit zu erhöhen und die anderen Zutaten miteinander zu verbinden.  So werden beispielsweise viele Futtermittel für Kleintiere durch Zerkleinern der Zutaten unter Druck hergestellt und benötigen Melasse, um alles zu binden und den Geschmack zu verbessern. Extrudierte Nuggets werden bei höheren Temperaturen gegart, so dass sie nicht zusammengeklebt werden müssen. Außerdem haben sie eine schönere, knusprigere Textur, so dass kein zuckerhaltiger Sirup für die Schmackhaftigkeit hinzugefügt werden muss.

Warum bieten Sie Ihrem Haustier also nicht ein natürlich schmackhaftes Futter, das mit unwiderstehlichen Zutaten wie Kräutern, gesundem Gemüse oder Lieschgras-Heu aromatisiert ist?

Science Selective Food

Was ist mit Obst und Gemüse?

Obst und Wurzelgemüse haben einen hohen Zuckergehalt und sollten daher nur in Maßen gefüttert werden. Dazu gehören auch Möhren/Karotten, das Grundnahrungsmittel aller Zeichentrick-Kaninchen. Sparen Sie sich diese als einmalige Leckerei in der Woche auf, und wenn Ihr Tier etwas korpulent ist, sollten Sie solche Futterbeigaben ganz vermeiden. Pflanzenfresser unter den Haustieren brauchen zwar eine Handvoll Gemüse pro Tag, aber frisches Blattgemüse ist besser als zuckerhaltige Früchte. In unserem Blog über Gemüse und Lebensmittel, die für Kaninchen und kleine Haustiere geeignet sind, finden Sie weitere interessante Informationen!

Die wichtigsten Tipps, um nicht zuviel Zucker zu füttern:

  • Mindestens 80 % hochwertiges Heu, z. B. Lieschgras-Heu und/oder Gras
  • Täglich eine Handvoll frisches Blattgemüse
  • Kleine Portion Pellets ohne Zuckerzusatz (etwa ein Eierbecher voll)
  • Gelegentlich eine Portion Wurzelgemüse, z. B. Karotten
  • Gelegentlicher kleiner Leckerbissen ohne Zuckerzusatz
  • Ständige Zufuhr von frischem Wasser

Wenn Sie weitere Fragen haben, können Sie uns auf unserer Facebook-Seite erreichen oder sich über unsere Kontaktseite mit uns in Verbindung setzen.

Healthy Vegetables